5 Regeln für ein entspanntes Weihnachten mit Hund
Volle Weihnachtsmärkte, gefährliche Weihnachtsdekoration, giftige Weihnachtsleckereien und der Trubel im Haus fordern vom Hundebesitzer ein Mindestmaß an Umsicht und Vorsicht. Wir sagen Dir, wie Du oftmals unbekannte Gefahren für Deinen Hund vermeiden kannst.
1. Weihnachtsmärkte
Es ist wieder soweit. Die Stadtbilder sind geprägt von Weihnachtsschmuck und Weihnachtsmärkten, Adventsmärkten, Christkindlsmärkten – oder wie auch immer sie genannt werden. In jedem Fall werden die Menschen dort von den Gerüchen wie Glühwein, frisch gebrannten Mandeln, Waffeln und gegrillten Würsten angelockt. Da fragt sich ein Hundebesitzer, ob er seinen Hund auf den Weihnachtsmarkt überhaupt mitnehmen soll oder ihn besser zu Hause lässt.
Weihnachtsmärkte bedeuten Menschengedränge, Hektik und laute Musik. Das kann manch einem Hund ziemlich Angst einflößen, wenn er das nicht gewohnt ist. Du kennst Deinen Hund am besten. Ist er ein besonders ängstlicher Kandidat, dann lass ihn lieber zu Hause oder weiche zumindest auf Zeiten aus, in denen der Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt möglichst gering ist. Nachmittags ist zumeist weniger los als am Abend, Anfang der Woche weniger als am Wochenende. In jedem Fall solltest Du die Hauptstoßzeiten vermeiden.
Wenn Du Dich dazu entschieden hast, Deinen Hund mitzunehmen, ist vor Ort in jedem Fall Vorsicht geboten. Nimm Deinen Hund immer an die Leine. Auf den Weihnachtsmärkten liegen viele Essensreste auf dem Boden. Diese können gesundheitliche Probleme bei Deinem Hund auslösen. Zum einen weißt Du nicht, wie lange diese Lebensmittel bereits auf dem Boden liegen, zum anderen können darunter auch Lebensmittel sein, die Dein Hund nicht verträgt. Eine zu fette oder sehr heiße Wurst oder etwa heruntergefallene Schokoladenstücke sind nur zwei Beispiele hierfür.
Vorsicht! Leider liegen immer viele Glasscherben auf dem Boden herum, in die Dein Hund hineintreten und sich dabei erheblich verletzten kann.
Achte im Gedränge darauf, dass niemand Deinen Hund übersieht und ggf. auf ihn tritt oder über ihn fällt. Sollte er sich absetzen oder hinlegen, achte darauf, dass ihm niemand auf den Schwanz treten kann. Das ist für einen Hund äußerst schmerzhaft und kann im schlimmsten Fall zu einem Bruch der Rute führen.
Natürlich solltest Du auch immer das Wetter im Hinterkopf haben. Ist es besonders eisig oder regnet es und ihr wollte viel Zeit auf dem Weihnachtsmarkt verbringen oder dort sogar an einem Stand längere Zeit verweilen, dann sollte Dein Hund durch einen Wintermantel oder eine Decke gegen Kälte und Nässe geschützt werden. Dein Hund sollte nicht frieren müssen.
2. Weihnachtsdekoration
In der Advents- und Weihnachtszeit werden die Wohnungen und Häuser sehr weihnachtlich geschmückt. Was uns Menschen eine große Freude bereitet, kann unter Umständen für unsere Haustiere schnell zur Gesundheitsgefahr werden. Um ein Gesundheitsrisiko zu vermeiden, sind folgende Dinge zu beachten:
- In Weihnachtsdeko können sich giftige Stoffe verstecken. Hierzu gehören z.B. Sprühschnee an Fenstern oder feiner Glitzerstaub, der so manche Deko verziert.
- Lametta ist nicht nur bleihaltig und deshalb besonders giftig, sondern kann bei Verzehr genauso wie Geschenkpapier beim Hund zu inneren Verletzungen, wie z.B. einem Darmverschluss führen.
- Aufgestellte, brennende Kerzen können vom Hund umgestoßen werden und dabei einen Brand verursachen und/oder sein Fell kann an den Kerzen Feuer fangen. Stelle Kerzen deshalb immer außer Reichweite Deines Hundes auf und lass ihn nie alleine mit brennenden Kerzen in einem Raum.
- Typische weihnachtliche Zimmerpflanzen wie Weihnachtsstern, Christrose oder Mistel enthalten ebenfalls giftige Substanzen, die zu Magen-Darm-Beschwerden, Leberschädigung oder Herzrhythmusstörungen führen können. Symptome sind Kratzen und Brennen im Mund- und Rachenraum, Durchfall und Erbrechen. Diese Pflanzen solltest Du deshalb außer Reichweite Deines Hundes stellen.
3. Der Weihnachtsbaum
Der Weihnachts- oder Christbaum lässt mit seinen bunten Kugeln und den hell leuchtenden Lichterketten jeden Hund neugierig werden. Und gerade deshalb musst Du besonders vorsichtig sein und folgendes beachten:
- Dein Weihnachtsbaum sollte einen guten Stand haben. Sollte Dein Hund in die Zweige beißen oder sich in der Lichterkette verheddern, darf er nicht so schnell umkippen. Im Zweifel binde die Tannenspitze an der Decke fest, damit ein Kippen verhindert werden kann.
- Beißt Dein Hund in die Lichterkette und beschädigt er sie dabei, kann er einen Stromschlag bekommen, der auch für einen Hund gefährlich werden kann. Denke also daran, wenn Du die Lichterkette anbringst, dass diese nicht zu tief hängt.
- Viele Weihnachtskugeln bestehen aus zerbrechlichem Material. Einmal heruntergefallen, liegen Splitter auf dem Boden, an denen sich Dein Hund verletzen kann, entweder weil er sie ins Maul nimmt und herunterschluckt oder hineintreten kann.
4. Weihnachtsessen
Auch wenn es in der Weihnachtszeit schmackhafte Dinge zu essen gibt, solltest Du von Deinen üblichen Fütterungsgewohnheiten Deines Hundes nicht (groß) abweichen.
- Achte darauf, Deinem Hund keine Plätzchen oder Lebkuchen zu füttern. Diese enthalten oftmals für Hunde schädliche Stoffe wie Schokolade oder Kakao. Beides kann zu Erbrechen, Dehydrierung, großer Unruhe, Fieber und Herzrhythmusstörungen führen, in extremen Fällen sogar bis zum Tod.
- Zimt hemmt durch das enthaltene Cumarin die Blutgerinnung, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Auch kann es zu lokalen Schleimhautreizungen, Erbrechen oder Benommenheit kommen.
- Die beliebte Muskatnuss kann bei Hunden zu Zittern und Krämpfen, in manchen Fällen auch zum Tod führen.
- Trauben und Rosinen werden von Hund zu Hund unterschiedlich vertragen. Für die meisten Hunde sind sie jedoch extrem giftig. Folgen sind Erbrechen, Durchfall, Lethargie und Nierenversagen, das innerhalb weniger Tage zum Tod führen kann.
Damit die Weihnachtszeit friedlich und entspannt bleibt, achte wirklich darauf, dass Dein geliebter Vierbeiner mit diesen Lebensmitteln nicht in Berührung kommt. Halte Deinen Hund am besten aus der Küche raus und verschließe den Mülleimer hundesicher.
5. Trubel im Haus
Wenn Dein Hund es das Jahr über nicht gewohnt ist, dass oft oder viele Menschen zu Besuch kommen, kann das für Deinen Vierbeiner Stress bedeuten. Die Unruhe, die erhöhte Geräuschkulisse und der geänderte Tagesrhythmus können ihn in Aufregung versetzen. Damit Du und Dein Hund die Weihnachtsfeiertage entspannt verbringen können, sollten gewisse Regeln beachtet werden:
- Der Tagesrhythmus für Gassi-, Fütterungs-, und Spielzeiten sollte weitgehend unverändert bleiben.
- Dein Hund sollte über einen Rückzugsort verfügen, in dem er sich jederzeit, wenn es ihm zu viel wird, zurückziehen kann. Sperre ihn aber keinesfalls aus. Das würde nur zusätzlichen Stress verursachen.
- Gehe, bevor der Besuch kommt, mit Deinem Hund Gassi, damit er sich ausreichend lösen kann.
- Du kennst Deinen Hund am besten: wird er gerne von allen gestreichelt und liebkost? Stört es ihn nicht, wenn man sich über ihn beugt? Dann wird es keine Probleme geben. Sollte er hingegen hiermit seine Schwierigkeiten haben, solltest Du Deine Gäste über erwünschte Verhaltensweisen aufklären.
- Von Dir im Alltag gesetzte Regeln, wie z.B. dass nicht vom Tisch gefüttert werden soll, sollten auch Deine Gäste kennen (und befolgen).
- Kommen Kinder zu Besuch und hat Dein Hund keine Erfahrungen mit Kindern, dann erkläre ihnen den respektvollen Umgang mit Hunden. Lasse sie nie unbeaufsichtigt mit dem Hund alleine, damit ein Erwachsener direkt eingreifen kann, sofern sich das Kind oder der Hund in irgendeiner Weise unwohl fühlt.
Mit diesen Regeln und ein wenig Umsicht sollte einem entspannten und sicheren Weihnachten mit Deinem Hund nichts mehr im Wege stehen.
Deine Simone von vawidoo