Corona löst Welpen-Boom aus

Das Corona-Virus hält die ganze Welt in Atem. Täglich erfährt man von kurz- und mittelfristigen Folgen dieser Krise. So liest man zurzeit in der Presse, dass Covid-19 u.a. Auslöser eines Welpen-Booms bei Hundezüchtern sein soll. Wie kommt das? Und, ist eine Welpenanschaffung in dieser Zeit tatsächlich eine gute Idee?
Jochen Braun, 29.05.2020
Lesezeit: 3 Minuten
Zwei süße Welpen

Seit März dieses Jahres befinden wir uns in einer nie dagewesenen Situation. Kontaktsperren, Homeschooling, Maskenpflicht, Lockdown. Unsicherheit an allen Orten. Und in genau dieser Zeit werden Hunde ganz offensichtlich zu einem Seelentröster. Viele Menschen wünschen sich offensichtlich Gesellschaft durch ein Tier, mit dem sie Knuddeln und spielen können. Die Hundezüchter verzeichnen eine nie dagewesene Nachfrage nach Welpen. Es ist die Rede davon, dass einige Hundezüchter Wartelisten mit dreistelligen Wartenden haben. Aber wie kommt es zu diesem Trend? Folgende drei Gründe scheinen hier die entscheidende Rolle zu spielen:

Einsamkeit durch Homeoffice und Kurzarbeit

Durch Homeoffice und Kurzarbeit verbringen Menschen vielmehr Zeit zu Hause und können sich durch den mangelnden Kontakt zu Mitmenschen einsamer fühlen. Wie schön wäre es da, einen vierbeinigen Begleiter zu haben, der einem Gesellschaft leistet? Und da ein Welpe in den ersten Wochen viel Zeit und Betreuung benötigt, lässt sich dies in Zeiten von Homeoffice sehr viel leichter bewältigen als im Büro.

Geschlossene Grenzen

Der illegale Welpenhandel ist durch die geschlossenen Grenzen praktisch zum Erliegen gekommen. Hundeinteressierte sehen sich daher im eigenen Land nach einem Welpen um.

Keine Vermittlung von Tierheimhunden

Durch die Kontaktsperre können Tierheime derzeit nur eingeschränkt vermitteln.

Hundeanschaffung, ein Corona-Trend

Doch die Anschaffung eines Hundes sollte kein Trend sein. Die Anschaffung eines Hundes ist immer eine wohl überlegte Entscheidung. Natürlich bereitet ein Hund jede Menge Freude. Er kostet aber jahrelang auch viel Zeit, Geld und manchmal Nerven. Außerdem wird es auch eine Zeit nach Corona geben, eine Zeit in dem das Homeoffice wieder der Vergangenheit angehört und aus der Kurzarbeit wieder Vollzeit wird. Damit der Hund nicht zur Belastung wird und im Tierheim landet, sollten folgende Punkte im Vorfeld geklärt sein:

  1.  Was mache ich nach Corona, wenn ich wieder im Büro arbeiten muss? Kann ich ihn ggf. mitnehmen? (Dein Hund sollte nicht länger als 4 Stunden am Tag allein sein.)
  2.  Habe ich Zeit und Lust, mich täglich zwei bis drei Stunden mit dem Hund zu beschäftigen?
  3.  Kann ich die monatlichen Kosten für den Hund tragen?
  4.  Kann ich ggf. notwenige Tierarztbehandlungen bezahlen?
  5.  Ist Urlaub mit Hund für mich in Ordnung oder habe ich jemanden, der ihn während meiner Abwesenheit versorgen kann?

Steht nach reiflicher Überlegung fest, dass man sein Leben mit einem Hund teilen möchte, so kann die Corona-Zeit ein guter Zeitpunkt sein, um einen Welpen in die Familie aufzunehmen. Bei der Hundeerziehung sollte dann aber unbedingt auch das Alleinsein trainiert werden, sonst kann es für Hund und Herrchen schwer werden, wenn der Hund nach Corona auch mal allein bleiben muss.


Was hält Du davon? Findest Du es eine gute Idee, sich in der jetzigen Zeit einen Welpen anzuschaffen? Oder hast Du Dir gerade jetzt einen Hund angeschafft? Dann erzähle uns von Deinen Erfahrungen. Wir sind gespannt!

Simone von vawidoo

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