Hunde sterben nie
Einige von euch, insbesondere diejenigen, die glauben, kürzlich einen Hund an den „Tod“ verloren zu haben, werden das nicht wirklich verstehen. Ich hatte eigentlich nicht den Wunsch, es zu erklären, aber ich werde nicht für immer da sein, also muss ich.
Hunde sterben nicht. Sie wissen nicht wie.
Sie werden müde und sehr alt und ihre Knochen schmerzen. Natürlich sterben sie nicht. Wenn sie es täten, würden sie nicht ständig spazieren gehen wollen, lange nachdem ihre alten Knochen gesagt haben: „Nein, nein, keine gute Idee. Lass uns nicht spazieren gehen.“
Nein, Hunde wollen immer spazieren gehen. So sind sie nun mal. Sie laufen. Es ist wirklich eine Schande. Hunde haben so viel zu bieten und Menschen reden einfach nur viel. Es ist nicht so, als würden sie deine Gesellschaft nicht schätzen. Im Gegenteil, ein Spaziergang mit dir ist alles für sie. Ihr Boss und die kakophonische Geruchs-Symphonie der Welt. Katzenkacke, Markierungen von anderen Hunden, ein verfaulender Hähnchenknochen (Jubel) und du. Das ist es, was ihre Welt perfekt macht und in einer perfekten Welt hat der Tod keinen Platz.
Allerdings werden Hunde sehr sehr schläfrig. Das ist die Sache. Das bringt man dir nicht an der schicken Uni bei, an der du lernst, was Quarks und Gluone und Keynesianismus sind.
Sie wissen so viel, dass sie vergessen, dass Hunde nie sterben. Wenn du denkst, dass dein Hund gestoben ist, dann ist er nur in deinem Herzen eingeschlafen. Und übrigens: Er wedelt wie verrückt mit dem Schwanz und deshalb tut dir die Brust so weh und du weinst die ganze Zeit.
Wer würde nicht weinen, wenn er einen glücklichen Hund mit wedelndem Schwanz in der Brust hätte? Autsch! Wep, wep, wep, wep, wep, das tut weh. Aber sie wedeln nur, wenn sie aufwachen.
Dann sagen sie: „Danke. Danke, für den warmen Schlafplatz, direkt neben deinem Herzen. Der beste Platz.“
Wenn sie zum ersten Mal einschlafen, wachen sie immer wieder auf. Das ist natürlich auch der Grund, warum du ständig weinst. Wep, wep, wep. Nach einer Weile schlafen sie mehr (denk dran, Hundezeit wird anders gerechnet als Menschenzeit).
Wie gesagt, sie schlafen in deinem Herzen ein und wenn sie aufwachen, wedeln sie mit dem Schwanz. Nach ein paar Hundejahren machen sie längere Nickerchen, das würdest du genauso machen.
Sie waren ihr Leben lang ein GUTER HUND, das wisst ihr beide. Es ist ermüdend, immer ein guter Hund zu sein, vor allem, wenn du alt wirst und deine Knochen wehtun und du aufs Gesicht fällst und nicht mehr zum pinkeln rausgehen möchtest, weil es regnet, aber es trotzdem tust, weil du ein guter Hund bist.
Du musst verstehen, wenn sie einmal in deinem Herzen eingeschlafen sind, werden sie länger und länger schlafen. Aber lass dich nicht täuschen! Sie sind nicht „tot“. Sie schlafen in deinem Herzen und normalerweise wachen sie auf, wenn du am wenigsten damit rechnest. So sind sie nun mal.
Ich habe Mitleid mit Menschen, die keinen schlafenden Hund in ihrem Herzen haben. Sie haben so viel verpasst. Entschuldigt mich, ich muss jetzt weinen gehen.
In memoriam Grejsy und Athos, die schlafenden Hunde in unseren Herzen.
(Der Verfasser dieser wunderschönen Geschichte ist uns leider unbekannt. Wenn ihr ihn kennt, dann nennt ihn uns bitte!)