Great Britain und unsere Reise ins Nirgendwo…
Silvester 2016/2017 stand vor der Tür und wir haben uns sehr spontan überlegt, meine Freundin in England (Nähe Leicester) zu besuchen. Klar war, der Hund kommt mit und hierfür gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten
- Der Hund benötigt einen EU-Heimtierausweis
- Der Hund muss gechippt sein. An der Grenze bekamen wir ein Gerät zum Auslesen des Chips. Wir bekamen vorab im Internet den Tipp, das Auslesen einmal beim Tierarzt kontrollieren zu lassen. Manchmal kann der Chip wohl auch defekt sein und dann kommt man nicht über die Grenze.
- Zudem benötigt der Hund einen aktuellen Tollwutschutz (Impfung) und eine Wurmkur für Bandwürmer, die vom Tierarzt im Heimtierausweis eingetragen sein muss. Diese muss 24-120 Stunden vor der Einreise verabreicht werden.
Alle diese Informationen haben wir leicht und verlässlich im Internet recherchieren können.
Nach ein bisschen Recherche im Internet haben wir uns für eine Überfahrt mit eigenem Auto auf der Fähre von Dünkirchen aus nach Dover entschieden (Hund pro Strecke/ 18 € extra). Am Hafen selber lief alles problemlos ab. Die oben genannten Punkte wurden kontrolliert und wir durften uns in die Warteschlange für die Fähre stellen. Hier mussten wir circa eine Stunde warten. Vor dem Hafen gab es nochmal die Möglichkeit, eine Pipipause einzulegen. Auf der Fähre angekommen, musste der Hund im Auto bleiben. Und eigentlich darf man auch während der Fahrt nicht auf die Parketage. Da ich aber etwas besorgt war und nicht wusste, wie Lui seine erste Schifffahrt erträgt, durfte ich nach freundlichem Nachfragen zu ihm nach unten und nach ihm sehen. Alles Weitere verlief dann ebenso unproblematisch und nach 2 Stunden Überfahrt waren wir in England angekommen.
Angekommen bei meiner Freundin haben wir die Umgebung erkundet. Da ich sowieso ein absoluter GB Fan bin, liebe ich es dort. Hunde sind total willkommen und dürfen viel frei laufen. Und britische Hunde sind sehr gut erzogen ;). Was einen Restaurantbesuch mit Hund angeht, lohnt es sich, vorher nachzufragen. Es gibt viele Restaurants, wo Hunde willkommen sind. Ebenso gibt es aber auch welche, wo keine Hunde erlaubt sind. Achja, für die Kritiker des englischen Essens kann ich nur sagen, probierts halt aus, bevor ihr urteilt.
Unsere eigentliche Reise startete aber erst, als wir uns von Leicester auf den Weg nach Wales machten.
Wir hatten zwei kleine Schäferhütten mitten im Nirgendwo gebucht.
Fern ab von Hektik und Unruhe liegt die kleine Schafsfarm Great Blaenawe. Von hier aus geht es nicht mehr mit dem Auto weiter. Das Gepäck wird in einen kleinen Truck verladen, mit dem man zu den kleinen Hütten hinaus fahren kann. Da wir spät ankamen, konnten wir direkt den atemberaubenden Sternenhimmel begutachten. Und wenn ich atemberaubend sage, dann meine ich eventuell, dass mir ein Tränchen die Wange runter kullerte 😉.
Nach einer kalten Nacht im kuscheligen Bett (es gibt nur einen Holzofen, keine Heizung) erwartete uns ein traumhafter Ausblick.
Sehr zu empfehlen ist die Wanderung auf den Sugar Loaf Mountain im Osten des Brecon Beacons Nationalsparks. Vorbei an freilaufenden Schafen und neugierigen Wildpferden (erneut eine Situation, die mir das Wasser in die Augen trieb), führte unser Weg drei Stunden durch eine unvergleichliche Natur. Da das Gelände komplett überschaubar ist, benötigten wir keine Karte und konnten die Trampelpfade laufen, die uns zusagten. Nachdem wir bemerkten, dass sich unsere Hunde nicht für die freilaufenden Wildtiere interessierten, konnten sie die Zeit ohne Leine genießen.
Unsere Reise ist nun schon drei Jahre her, doch noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich daran denke. Diese Ruhe, diese sternenklaren Nächte und noch dazu sind die Briten ein so herzliches Volk. Die Hunde waren die meiste Zeit im Freilauf und haben diese Ruhe und das Gefühl von Freiheit mit jedem Atemzug aufgenommen.
Wir werden wieder kommen!
Vielen Dank für diese tolle Story an Franzi von @lui_licious_.