Hüttenurlaub mit Hund in Osttirol
Für gewöhnlich verbringen wir unseren Urlaub nah an und in der Natur. Gerne auch dort, wo es dann nicht die Schar der Touristen anzieht, um so die Einsamkeit und Ruhe für eine tiefere Erholung zu nutzen. Zuletzt waren wir schon sehr nah dran an der Superlative.
So haben wir unseren ersten Hüttenurlaub im Juli 2019 in Osttirol verbracht. Etwa 20 km entfernt von der Sonnenstadt Lienz, unmittelbar an der Grenze zu Kärnten sowie der italienischen Grenze.
Unsere Gedanken vor der Buchung
Nach intensiver Recherche bezüglich der Angebote zu Hüttenurlauben haben wir festgestellt, dass diese überwiegend auf verschiedenen Portalen, die sich darauf spezialisiert haben, online buchen kann. So haben wir uns im letzten Jahr auf die Suche nach einer passenden Unterkunft gemacht. Für unseren ersten Hüttenurlaub haben wir uns, aufgrund mangelnder Erfahrung, entschieden vorerst nur für eine Woche zu buchen. Keine Skepsis, aber dennoch waren wir uns unsicher, ob es wirklich auch für einen längeren Zeitraum etwas für uns ist.
Alleinlage war bei der Auswahl „unserer“ Hütte ein wichtiger Aspekt, dennoch wollten wir auf einen gewissen „Luxus“ nicht verzichten. So hatte unsere Hütte zum Beispiel einen mit Bergquellwasser betriebenen Kühlschrank und eine mit Gas und Wasser betriebene beheizte Außendusche.
Die Anreise
Von NRW über Nürnberg (Zwischenübernachtung) kamen wir nachmittags bei unseren Vermietern an. Sowohl wir als auch unser Hund Koda wurden freundlich und herzlich empfangen. Nachdem die Formalitäten geklärt waren, hieß es dann wir hätten noch eine längere Fahrt bis zur Hütte vor uns. Und so kam es dann auch.
Vom Tal aus dauert die Fahrt über eine Bergstraße hinauf zur auf 1703 m befindlichen Alm-Hütte ca. 1 Stunde, war aber mit dem normalen PKW zu meistern.
Für ein Stadtkind vom platten Land ist die Fahrt dann auch schon ein kleines Abenteuer.Oben angekommen konnten wir erst einmal durchatmen und die grandiose Aussicht bis rüber nach Italien genießen.
Unser Gastgeber Richard hat uns alles ganz genau erklärt und eine Einführung in die Nutzung der Dusche und des Holzherds gegeben. Ein super Tipp vom Gastgeber Richard: Die Einweisung mit dem Handy aufzeichnen, so kann man noch mal nachschauen, ob man auch wirklich alles richtig macht.
Die Hütte
Ein Wohnraum mit Kochmöglichkeit und ein Schlafraum waren in der nächsten Woche unser uriges Domizil. Gekocht wurde auf dem Holzofen in der Hütte, der den angenehmen Effekt hat, auch den Wohnraum merklich wohlig warm zu heizen. Durch die angebrachten Solarpaneele muss man abends nicht unbedingt bei Kerzenschein zusammensitzen, auch Handys kann man hier also wieder mit der nötigen Energie versorgen.
Je nach Netzanbieter hat man Empfang, oder auch nicht. Ich habe es genossen, das Handy einfach mal auszuschalten. Viele kennen sicherlich von Almbesuchen die typischen Plumpsklos. Wir hatten in dieser Woche so eines ganz für uns alleine. Und optisch war das Ding auch noch schön anzusehen, direkt vor dem Berg und direkt neben dem Brennholzraum, wo man sich körperlich beim Holz hacken fit halten konnte.
In der Hütte fehlte es uns an nichts. Lediglich Lebensmittel waren mitzubringen. Von Fernglas und Hüttenschuh über Grillanzünder bis hin zum Kaffeefilter war alles vorhanden.
Im Außenbereich konnte man es sich auf der Panoramaliege oder in der Hängematte gemütlich machen.
Im hinteren Teil der Hütte war noch ein weiterer Schlafraum mit zwei Betten vorhanden. Diesen Platz hatten wir zu zweit jedoch nicht nötig.
Hüttenurlaub mit Hund
Koda hat uns natürlich bei unserem ersten Hüttenurlaub begleitet. Auch für ihn war es eine ganz neue Erfahrung. Die Gastgeber waren hundefreundlich und haben ihn ebenso herzlich empfangen wie uns. Schnell hat sich auch Koda an die Einsamkeit der Hütte gewöhnt und Zäune waren gar nicht nötig. Er hat die Kühe auf den umliegenden Almwiesen ignoriert und sich nicht von der Hütte entfernt. Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb sollte man jedoch genau im Auge behalten, da auch schon mal Wild die Wege kreuzen kann. Ein Reh mit Kitz besuchte uns oberhalb der Hütte.
Außerdem begegneten wir auch einem Fuchs und mehreren Eichhörnchen auf unseren Wanderungen. Hier sollte der Hund also abrufbar sein, oder an der Leine geführt werden.
Vor der Buchung sollte man sich natürlich informieren ob Haustiere bzw. Hunde in der Hütte erlaubt sind. Auch die Bestimmungen der Einreise sollte man beachten und einhalten. Bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Gondeln ist ein Maulkorb anzulegen.
Wir hatten einen dabei, aber da wir nur zu Fuß unterwegs waren, hat Koda ihn nicht gebraucht.
Fazit und Tipps für euren Hüttenurlaub
Wer so einen Hüttenurlaub plant sollte sich vorab über einige Dinge bewusst werden und überlegen, welche Aspekte ihm bei einem solchen Urlaub wichtig sind. So hatten wir zwar die gewünschte Alleinlage und Natur pur. Jedoch war hier eine Fahrt ins Tal zum Einkaufen oder für eine Wanderung in einem angrenzenden Wandergebiet mit einer jeweils einstündigen Fahrt hinunter und wieder hinauf verbunden. Wir wollten dies nicht so oft auf uns nehmen und sind daher nur einen Tag hinuntergefahren.
Wer einen typischen Almwanderurlaub machen möchte, sollte sich daher genau informieren, wie weit entfernt die Hütte oder Alm von den Wanderzielen entfernt liegt. Um einige Tage komplett abzuschalten und dem Alltag zu entfliehen, für eine Weile minimalistisch und „back to the roots“ zu leben und ganz nah dran zu sein an der Natur ist aber auch eine eher schlecht zu erreichende Hütte eine absolute Empfehlung. Wir hätten es tatsächlich auch noch gut ein paar Tage länger „ausgehalten“, denn an die Ruhe und das Kuhglocken-Gebimmel hat man sich doch gerade erst gewöhnt.
Vielen Dank an Rebbi von @frau_curly_herr_koda für ihren Beitrag und die schönen Eindrücke!