Darf´s ein bisschen Meer sein? Eine Woche in Holland
Wenn man im Herbst nochmal einen Urlaub einlegt, dann ist die Durststrecke bis Weihnachten nicht ganz so lang.. haben wir uns zumindest in diesem Jahr gedacht und beschlossen, im September für 10 Tage nach Holland zu fahren. Es war ein wunderschöner Urlaub und die perfekte Mischung aus Sightseeing und Erholung am Strand.
TAG 1 – ZANDVOORT
An unserem Ankunftstag waren wir ziemlich platt von der langen Fahrt (gute 6,5 Stunden hat es von uns aus in den Norden gedauert) und haben nicht mehr wirklich viel gemacht. Wir sind abends in das von unserer Unterkunft nur 5 km entfernte Zaandvort gefahren, haben dort etwas gegessen und den Sonnenuntergang am Strand angeschaut.
Am Strand von Zandvoort gibt es etliche wunderschöne Beachbars / Restaurants direkt am Strand. Wir waren in der Ubuntu Beach Bar. Chris hatte den Ubuntu Burger und ich hatte einen Cesar Salat. Das Essen war lecker aber (wie überall dort am Strand) auch ziemlich teuer.
Während wir dort saßen, haben wir beobachtet, dass sich viele eine Decke, selbst etwas Kleines zum Essen und Trinken mitbringen und in den Sand setzen, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Gar keine blöde Idee, dachten wir uns und wollten das beim nächsten Mal auch so machen ;)
TAG 2 – STRANDTAG IN NOORDWIJK
An unserem zweiten Tag mussten wir nicht lange überlegen, was wir machen. Der Himmel war strahlend blau, das Thermometer zeigte sonnige 22 Grad und es war klar: Auf zum Strand! Da ich so viel Schönes über Noordweijk gelesen und gesehen hatte, zog es uns nach Noordweijk. Und ich kann euch sagen: Der Strand ist einfach nur wudnerschön! Wir haben direkt ein Tagesticket (kostet 7,50 Euro) gelöst und den ganzen Tag am Strand verbracht.
Es war Sonntag und wunderschönes Wetter, dennoch war aber weniger los als wir gedacht hatten. Das Geschehen verteilt sich wunderbar am Strand. Immerhin ist er auch stolze 13 km lang. Deshalb gehen viele Leute auch direkt am Wasser spazieren (oft mit ihren Hunden). Wenn man einen ruhigen Tag am Strand verbringen möchte, eigenen sich die Dünen wunderbar für ein gemütliches Plätzchen abseits vom Trubel am Wasser. In den Dünen kann man wunderschön und windgeschützt sitzen und das Treiben am Wasser beobachten. Man kann den Kitesurfern zuschauen und Leute beim Drachensteigen beobachten.
Hunde sind am Strand herzlichst willkommen. Die meisten Vierbeiner toben ohne Leine und alles in allem klappt es am Strand ganz gut. Wir hatten Kai-Uwe und Paul an der Leine und fanden es teilweise etwas störend, dass manche Leute ihre Hunde gefühlt einen Kilometer von sich entfernt rennen lassen, wie sie lustig sind. Aber das hat man ja leider überall..
Als wir ein schönes Plätzchen in den Dünen gefunden hatten und wir uns dort niedergelassen hatten, war alles ganz entspannt. Kai-Uwe hat sich brummend im Sand gewälzt und Paul lag glücklich da und hat sich die warme Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Für uns war es so perfekt. Wer einen kontaktfreudigen Vierbeiner hat, kann sich Richtung Wasser begeben und seinen Hund mit den anderen dort Spielen und Toben lassen. Es ist für jedes Bedürfnis etwas dabei.
Besonders toll fand ich den Bubbles Beach, einen Beachclub mit Restaurant. Die haben vor ihrem Eingang eine riesige Trinkstation mit einigen Wassernäpfen für die Vierbeiner. Das ist aber nicht alles. Es gibt eine Station, um die Hundeleinen aufzuhängen und eine Station „for Sandy toes“ – einen Treibholz-Wegweiser, an dem 2 Bürsten hängen, mit denen man die sandigen Hundepfötchen saubermachen kann. Und das Highlight: Etwas unterhalb vom Beachclub gibt es einen riesigen Stand mit Hundezubehör – Leinen, Halsbänder, Bälle und zahlreiche andere Spielies – es ist alles dabei, was das Hundeherz begehrt (und vielleicht auch das von shoppingwütigen Hundemamis ;)).
Wir hatten einen wunderschönen Strandtag in Noordwijk. Diesmal haben wir uns zum Essen selbst ein frisches Baguette und einige kleine Tapas (gibt es dort in den Supermärkten wirklich reichlich) mitgenommen. So gab es für uns Baguette mit marinierten Oliven, Käsewürfeln, Salami & Co und ein mitgebrachtes Corona, statt einem teuren Essen in der Beachbar. War für uns optimal :)
Der Strand von Noordwijk ist unbeschreiblich schön und wurde aus gutem Grund schon sehr häufig mit der „blauen Flagge“ (einem internationalen Gütesiegel für saubere und sichere Strände) ausgezeichnet. Wer gerne in den Dünen wandern möchte, kann das hinter dem Strand auch wunderschön tun. Das Wandern durch ein Dünengebiet hatten wir uns aber für einen anderen Tag aufgehoben, davon erzähle ich gleich mehr ;)
TAG 3 – HAARLEM
An unserem dritten Tag hat es den ganzen Vormittag geregnet. Mittags hat es nachgelassen und wir sind los nach Haarlem, um ein bisschen die Stadt zu erkunden. Haarlem ist eine überschaubare und sehr gemütliche Stadt. Als wir dort unterwegs waren, gab es keine Touri-Ströme und alles war total entspannt und ruhig.
In Haarlem gibt es viele tolle Gassen mit typischen holländischem Flair und viele süße kleine Shops und Boutiquen. Die Stadt wirkt kreativ und als wir dort waren, gab es auch einen schönen kleine Markt auf dem Marktplatz, auf dem Künstler Traumfänger, Basteleien aus Treibholz und andere schöne Kleinigkeiten verkauft haben.
Außerdem sind wir an dem ein oder anderen Käseladen vorbeigekommen, der mein Käseherz höher schlagen ließ. So viel Käse auf einmal habe ich noch nie gesehen. In verschiedensten Größen sind die Käse beinahe bis unter die Decke übereinander gestapelt und in den Schaufenstern ausgestellt. Klein und groß aber stets gelb und rund ;) Da kommt jeder Käseliebhaber auf seine Kost
TAG 4 – DEN HAAG UND ROTTERDAM
Den Tag begonnen haben wir am Strand bzw. eher am Pier von Scheveningen. Geparkt haben wir im BKS Parking Kurhaus (direkt am Strand), wo wir 1,70 EUR pro halber Stunde bezahlt haben. Von dort aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum Strand. Man läuft ein kleines Stück an der Promenade entlang und gelangt dann zu einem Steg, der ein Stück auf das Meer hinaus zu einem Riesenrad führt. Als wir dort waren, wirkte alles wie ausgestorben. Die meisten Bars, Restaurants und Buden rund um den Strand hatten schon geschlossen und ihren Außenbereich abgebaut. In der Hauptsaison herrscht hier aber mit Sicherheit ein buntes Treiben.
Am Strand ging ein eisiger Wind und ich habe meine warme Winter-Jacke trotz theoretisch angenehmer 16 Grad wirklich schmerzlich vermisst. Zieht euch da draußen also auf jeden Fall warm an – der Wind kommt durch jede Ritze.
Neben dem Riesenrad können Mutige Bungee Springen. Da Chris und mich dort kein Geld der Welt Hochlocken würde, haben wir uns für eine Fahrt im Riesenrad entschieden. Neben einer kleinen Familie und einem anderen Paar war keiner dort ;) Ich habe erst mal vorsichtig gefragt, ob wir unsere beiden Doggies mitnehmen können. Der nette junge Mann an der Kasse lächelte mich an und antwortete mit “Sure.” Es ist so schön, wie unglaublich unkompliziert die Holländer bei Hunden sind. Wir haben 8 Euro pro Person bezahlt (in der Hauptsaison sind es glaube ich 14 Euro) und sind einige Runden gefahren. Da so wenig los war, haben wir eine Gondel für uns bekommen :) In Summe sind wir ungefähr eine Viertel Stunde gefahren und der Ausblick von oben auf das raue Meer auf der einen Seite und auf die Stadt auf der anderen Seite war wirklich toll.
Was ich noch kurz anmerken möchte: Schon auf dem Weg vom Parkhaus zum Strand mussten wir eine Art “Feuertreppe”, also einer Treppe aus Gittern mit offenen Stufen laufen. Und auch wenn es weiter über den Steg zum Riesenrad geht, führt zum Riesenrad eine solche “offene Gittertreppe” hinunter. Wenn euer Hund sich nicht traut, solche Treppen zu laufen, müsst ihr ihn auf jeden Fall ein Stück tragen. Seit Paul Kai-Uwe gezeigt hat, dass man offene Treppen ohne Angst laufen kann, läuft Kai-Uwe auch ohne Probleme über Gitter und für unsere beiden war das in Scheveningen zum Glück alles kein Thema.
Danach ging es weiter in die Stadt nach Den Haag. Dort haben wir super zentral am Den Haag Grote Markt (Aleen Parkeergarage) und bezahlt haben wir satte 7 Euro für gute 1,5 Stunden. Der Ausgang der Parkgarage entlässt einen mitten auf die Fußgängerzone. Als wir ein Stück weit gelaufen sind, haben wir schnell gemerkt, dass hier gerade etwas Größeres stattfindet.
Unser Plan war es eigentlich ursprünglich, zum Westduinpark und Hofvijver zu gehen. Zum Hofvijver haben wir es irgendwie geschafft – entlang von Absperrungen und hindurch durch unzählige Menschen. Schnell haben wir mitbekommen, dass es ein besonderer Tag war. Irgendetwas mit dem König schien es zutun zu haben. Google verriet und dann, dass heute der Prinsjesdag, der Prinzentag war. Okay.. Und jetzt fragt ihr euch sicherlich, wieso an diesem Tag ein solches Spektakel stattfindet.. Am Prinzentag wird in Holland das parlamentarische Sitzungsjahr eröffnet, indem König Willem-Alexanderdie Thronrede hält und die Regierung darin die Zielsetzungen ihrer Politik für das kommende Jahr bekanntgibt. Eine Riesen Sause sozusagen. Daher kam also der Ausnahmezustand. Wir checkten noch kurz online den Zeitplan der Veranstaltung und stellten fest, dass in den nächsten Minuten der König in seiner goldenen Kutsche vorbeiziehen müsste.
Wir stellten uns zu den anderen an die Absperrung und warteten kurz. Nur ein paar Minuten später ging es los. Laute Musik, Soldaten marschierten los und ritten auf Pferden an uns vorbei. Kurze Zeit später fuhr dann tatsächlich die goldene Kutsche mit den winkenden Königspaar an uns vorbei. So haben wir das niederländische Königspaar also zufällig mal in live zu Gesicht bekommen ;)
Nach dem Spektakel lösten sich die Menschenmassen sehr schnell auf und wir spazierten zurück zum Parkhaus, denn wir wollten noch weiter nach Rotterdam.
Sicherlich ist auch die Innenstadt von Rotterdam schön und sehenswert. Aber für uns war der Tag schon lang genug. Wir haben uns noch etwas zu Essen geholt, uns auf eine Bank am Wasser gesetzt, den Ausblick genossen und dann ging es wieder zurück nach Bentvelt.
TAG 5 – LEIDEN
Leiden ist eine wunderschöne Stadt und hat (wohlverdient) auch den Namen „Kleines Amsterdam“.
In Leiden gibt es genauso wunderschöne Grachten wie in Amsterdam. Außerdem gibt es schöne Mühlen und kleine Parks. In der kleinen, überschaubaren Stadt kann man verschiedene Rundwege laufen. Es ist total entspannt und überhaupt nicht überlaufen. Einen Besuch des süßen Städtchens können wir euch wirklich nur ans Herz legen – ihr werdet es mögen :)
Zum Abschluss waren wir im Café Annie’s etwas trinken. Dort kann man wunderschön auf der Terrasse sitzen. Dort laufen zwei Grachten zusammen und man kann immer wieder Boote vorbeiziehen sehen. Wenn ihr noch Zeit habt, lohnt es sich, dort noch ein Käffchen zu trinken.
TAG 6 – AMSTERDAM
Natürlich waren wir auch in Amsterdam. Wir haben uns bewusst entschieden, früh morgens mit dem Auto dort hinzufahren und den ganzen Tag zu bleiben. Parktipp: Beim P1 Parking Amsterdam Centraal Parkhaus kann man vorab einen Platz reservieren. Dann bezahlt man für den ganzen Tag 20 Euro und kann wirklich bis Mitternacht bleiben. Wichtig: Diesen Preis erhält man nur, wenn man hier vorab online reserviert. Andernfalls ist es teurer. Die Abwicklung hat super funktioniert. Wenn man beim Parkhaus and er Schranke vorfährt, muss man kein Ticket ziehen. Das Kennzeichen ist gespeichert und die Schranke öffnet sich automatisch – war super unkompliziert.
Amsterdam ist einfach eine schöne Stadt. Aber auch eine gut besuchte ;) Im Direktvergleich zu Leiden am Vortag war es fast ein wenig stressig ;) Im vergleich zu anderen Großstädten hingegen wiederum überhaupt nicht. Toll ist, dass man alles ganz gut zu Fuß erkunden kann und nicht auf die Öffentlichen angewiesen ist. Wir haben uns zuerst treiben lassen und Amsterdam Downtown, das Rotlichtviertel und den Amsterdam Dam erkundet.
Auch in Amsterdam gibt es fast ein jeder Ecke Käse-Läden. Henri Willig ist sicher einer der Bekanntesten :)
Ich war zwar vor einigen Jahren schon mal in Amsterdam.. Aber dass jeder zweite Laden ein Coffeeshop ist, es an jeder Ecke nach Gras riecht und man um11 Uhr vormittags schon leicht bekleidete Damen in den Gestern stehen sieht, hatte ich nicht mehr im Kopf ;) Abgesehen davon ist in Amsterdam der Weg das Ziel. Die Läden, die Fenster und die Brücken der Kanäle sind wunderschön anzusehen. Überall sind schöne kleine Details und an nahezu jeder Ecke wartet ein schönes Fotomotiv. Und nicht zu vergessen: Überall sind Fahrräder. viele Fahrräder. Sehr viele Fahrräder. Damit ihr euch vorstellen könnt, wie viele es sind: In Amsterdam kommen auf ca. 900.000 Einwohner stolze 1,7 Mio. Fahrräder ;)
Nach der ersten Erkundungsrunde kam die Sonne heraus und wir wollten eine Grachtenrundfahrt machen. Wir fragten beim so ziemlich einzigen Anbieter mit einem offenen Boot, ob wir mit den Hunden eine Rundfahrt machen dürfen. Gar kein Problem ;) Die nächste Tour startete allerdings erst in über einer Stunde. Da wir so lange nicht warten wollten, gingen wir zu einem anderen Anbieter mit einem geschlossenen Boot und fragten dort. “With the dogs? No problem.” hieß es auch dort. Während wir in der Schlange zum Ticketschalter standen, kam ein Captain mit einem großen Wassernapf zu uns und gab Kai-Uwe und Paul etwas zum Schlabbern. Ich habe ja schon erwähnt, wie unglaublich hundefreundlich die Holländer sind :) Ein Crewmitglied erklärte uns, dass auf dem bereits gut besetzten Boot rechts vom Steg schon 3 Hunde wären und sagte uns, wir können schon in das Boot auf der linken Seite des Stegs einsteigen. Am besten, wir nehmen ganz hinten Platz, denn dort ist am meisten Platz für unsere Hundis. Das Boot würde in ca. 15 Minuten ablegen.
Wir stiegen als Erste ein und das Boot füllte sich zügig mit weiteren Leuten. Kai-Uwe und Paul machten es sich unter der Bank gemütlich und verschliefen den Großteil der Rundfahrt. Eine Grachtenrundfahrt können wir wirklich nur empfehlen. Es ist eine entspannte Art, sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen und die Perspektive vom Wasser aus auf die Häuser ist wirklich schön. Es gibt auch Hop-on-hop-off Busse und Busanbieter, die ihre Routen mit einer Grachtenrundfahrt kombiniert haben. Für uns hat die Grachtenrundfahrt gereicht, den Rest der Stadt haben wir zu Fuß erkundet.
Auf der Grachtenfahrt haben wir das kleinste Haus der Welt gesehen. Es ist stolze 1,40 breit und 6 Meter hoch und wir von einer alleinstehenden Person bewohnt ;) Wir hatten einen sympathischen Kapitän, der die dinge auf eine unterhaltsame Weise erklärt hat. Es war keine Kaffeefahrt mit Bandansage, sondern eine lebendige und unterhaltsame Bootstour ;)
Nach der Rundfahrt hatten sich die müden Füße wieder erholt und es ging weiter in Richtung schwimmender Blumenmarkt. Kaufen würden wir dort nichts aber es ist ganz nett anzuschauen. Ich habe noch nie so unglaublich viele verschiedene Blumen auf einem Fleck gesehen. Es steht nicht nur alles voll, die Blumen sind sogar an der Decke aufgehängt ;)
Danach sind wir noch durch die Herengracht und durch die Keizersgracht weiter zur Prinsengracht spaziert. So langsam waren wir wirklich total kaputt, hatten aber immer unser Ziel vor Augen: Die Pancake Bakery in der Prinsengracht 191 ;) Der Hunger war groß und die Stube dunkel – zwei Gründe, weshalb ich an dieser Stelle leider kein leckeres Bild für euch habe. Wenn ihr wissen möchtet, wie die Pancakes aussehen, könnt ihr hier einen Blick vorbeiwerfen.
Da es unsere Hauptmahlzeit war, haben wir uns für einen herzhaften Pancake entschieden. Ich hatte einen Pfannkuchen mit Spinat, Gorgonzola, Cashewnüssen und Honig und Chris hatte einen mit Schenken und Käse. Aber auch die süßen Pancakes sahen super aus. Günstig ist das Restaurant nicht – so wie die meisten ins Amsterdam ;) Unter 10 Euro bekommt man leider kaum einen der Pancakes.
Danach machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Parkhaus. Es war glaube ich so gegen 18 oder 18:30. Keine Ahnung, wie viele Kilometer wir an dem Tag gelaufen sind aber es war auf jeden Fall genug ;)
TAG 7 – ALKMAAR, SCHOORLSER DÜNEN UND EGMOND AN ZEE
Für den Freitag haben wir einen Besuch des Käsemarkts in Alkmaar geplant. Der Käsemarkt in Alkmaar ist ein absolutes Spektakel. Es ist nicht der größte aber der älteste Käsemarkt in Holland. Von Anfang April bis Ende September findet er immer freitags von 10 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz von Alkmaar statt. Im Juli und August findet auch ein Abend-Käsemarkt statt, immer dienstags von 19 bis 21 Uhr.
Geparkt haben wir super zentral und quasi direkt am Geschehen im Karperton Parkhaus. Bezahlt haben wir 4 Euro für um die 2 Stunden. Total lustig ist, dass einen schon das Parkhaus auf den Käsemarkt einstimmt, denn die Wände sind kunterbunt mit Mäusen und Käse bemalt.
Gegen 10:30 Uhr waren wir am Waagplein beim Käsemarkt. Der Bereich, in dem die Käse geprüft werden und durch die Käseträger transportiert und verladen werden, ist abgesperrt. Moderiert wird die ganze Sause von einem Ladyspeaker, der sämtliche Zahlen, Daten und Fakten rund um den Käsemarkt erzählt und den Zuschauern beschreibt, was gerade auf dem markt zu sehen ist. Gestartet wurde um 10 Uhr morgens mit 30.000 Kilo Käse. 12 kg wiegt ein Laib.
Die Käseträger tragen eine weiße Hose, ein weißes Hemd und einen Strohhut. Zu zweit tragen sie 8 Laib Käse auf ihrer Bahre. Sie flitzen dabei sehr zügig – obwohl sie insgesamt rund 100 kg tragen müssen. Zuerst bringen sie die Käse zum Waageturm. Dort gibt es drei große Waagen, auf denen der Käse gewogen wird. Anschließend tragen sie ihn zu den LKW’s. Dort wird der Käse pro Käufer gesammelt und anschließend per LKW ins Käselagerhaus abtransportiert.
Immer wieder kann man beobachten, wie die Qualität des Käses geprüft wird. Mit einem Käsebohrer wird in den Käse gebohrt. Die entnommene Käseprobe wird auf Konsistenz, Geruch und natürlich auf auf den Geschmack geprüft. Kai-Uwe und Paul lief beim Beobachten des Spektakels natürlich das Wasser im Mund zusammen. Sie müssen so traurig am Zaun gestanden haben, dass einer der Setzer, der den Käse auf die Bahren stapelt, Mitleid mit ihnen hatte. Er kam an den Zaun, zog ein Stück Käse aus der Tasche und fütterte es des ausgehungerten Labbis. Das ließ das Labradorherz höher schlagen! Chris uns ich gingen übrigens leer aus ;)
Junge Mädels, mit einem Kleidchen, Schürzen, Holzschuhen und Zöpfen – ich habe die einfach mal “Käsemarie” genannt – liefen immer wieder am Publikum vorbei und haben Taschen mit verschiedenen Käse verkauft. Teuer war es nicht – es gab welche für 10 und welche für 15 Euro. In der einen waren verschiedene Käse und ein Käsemesser, in der anderen verschiedene Käse, Käsegebäck-Bällchen und ein Geschirrtuch. Wir haben jeweils eine gekauft und das war der Inhalt:
Wenn ihr jetzt denkt, dass es in Alkmaar nicht mehr als den Käsemarkt zu sehen gibt, habt ihr weit gefehlt. Alkmaar ist ein wunderschönes Städtchen und einen Spaziergang wert. Süße Läden, kleine Gassen, schöne Grachten – es wird euch gefallen!
Zum Abschluss haben wir uns an einem Stand noch kleine holländische Mini-Pfannkuchen geholt – ein sehr empfehlenswerter Snack! ;)
Der Weg führte uns zur Mittagszeit weiter zu den Schorlser Dünen, einem wunderschönen Naturschutzgebiet, in dem man endlos laufen kann. Es waren kaum Leute da und wir hatten die Dünen fast für uns. Erst liefen wir den geteerten Weg entlang, dann bogen wir ab und liefen einen Trampelpfad direkt durch die Dünen.
Es war wunderschön! Irgendwann sind wir dann an den Start gekommen, an dem auch kaum ein Mensch unterwegs war. Kai-Uwe und Paul sind ausgelassen durch die Dünen gesprungen und haben mit größtem Genuss am Strand die angespülten Krebsrest gefressen, die die Möwen übriggelassen haben.
Unser letzter Stopp an diesem Tag war Egmond an Zee. Zum einen wollten wir uns den Leuchtturm anschauen, zum anderen den Sonnenuntergang am Strand. Letzteres hat super geklappt. Es gab zwar ein “Hunde verboten von März bis Oktober” Schild am Strand. Da aber einige Hunde am Strand unterwegs waren, setzten wir uns mit unseren beiden auch an den Strand und es gab keinen Ärger ;)
Nur unser Plan mit dem Leuchtturm ging leider nicht auf. Der war nämlich komplett in ein Gerüst gehüllt und wegen Restaurierung gesperrt. Sehr schade. Aber da steckt man nicht drin… So hätte er ausgesehen, wenn er geöffnet gewesen wäre ;)
TAG 8 – STRANDTAG IN NOORDWIJK 2.0
Da für den Samstag sensationelle 22 Grad und Sonnenschein angekündigt waren, haben wir uns nochmal einen schönen Strandtag in Noordwijk gemacht. Den Strand habe ich euch weiter oben ja schon ausführlich beschrieben, weshalb es hier jetzt einfach ein paar weitere Bilder gibt ;)
Und weil’s soooooo schön war, sind wir wieder bis zum Sonnenuntergang geblieben :)
TAG 9 – NATIONALPARK ZUID-KENNEMERLAND
An unserem letzten Tag haben wir den nur 1 km von uns entfernten Nationalpark “Zuid-Kennemerland” erkundet. Der Park ist super schön aber wir Habens schnell gemerkt, dass man dort ewig lang laufen kann. Angeschrieben war neben Zandvoort und Bloemendal um Beispiel auch Haarlem.
Es ist zwar alles flach aber da es ein sehr warmer Tag war, sind wir irgendwann zurück gelaufen, das die Zungen von Kai-Uwe und Paul schon am Boden hingen und wir kein Wasser dabei hatten. So groß hatte wir uns den Park gar nicht vorgestellt gehabt ;)
Kulinarischer Tipp: Die Fischbrötchen an den Stränden schmecken unglaublich gut! Es gibt überall (Zandvoort, Bloemendal, Noordwijk etc.) mobile Stände, die frischen Fisch anbieten. Einfach mal probieren aber aufpassen, dass einen die Möwen nicht attackieren ;)
UNSERE UNTERKUNFT
Gewohnt haben wir in Bentvelt, das zu Zandvoort gehört. Als Ausgangspunkt für eine Städte & Meer-Reise ist Bentvelt super gelegen! Es ist nur eine halbe Stunde nach Amsterdam, in 45-60 Minuten ist man aber sich schon in Den Haag und Rotterdam. Zum Stand in Zandvoort waren es nur 4 km, nach Noordwijk war es eine gute halbe Stunde Fahrt.
Untergekommen sind wir in einem super gemütlichen Häuschen im holländischen Stil. Aus Backsteinen, mit Sprossenfenstern, verschnörkelt und mit einem schönen Garten. Total idyllisch. Da ich es aber nicht zu 100 % weiterempfehlen kann, habe ich heute leider keinen Link für euch. Alles in allem war es schön, für den Preis hat es aber nicht ganz unseren Erwartungen entsprochen. Unter anderem gab es zu unserer Überraschung zum Beispiel eine Katze, die jeden Tag mitverfolgt werden mussten. Ein Träumchen für einen Menschen mit Katzenhaarallergie wie mich ;)
Liebe Bettina, wir danken Dir herzlich, für diesen tollen und informativen Reisebericht. Die vielen Eindrücke machen wirklich Lust, unser niederländisches Nachbarland genauer zu erkunden. <3